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"Die Geisenfelder Klosterkirche ist unterkellert" heißt
es in dem 1950
erschienen Büchlein "Eine Reise durch den Bezirk Pfaffenhofen" des
Pfaffenhofener Heimatforscher Josef Brückl. Wie er weiter schreibt,
sollen
sich in diesen Kellerräumen die Grabstätten der Klosterfrauen
befinden. Doch
was hat den verdienten Heimatkenner zu diesen Zeilen verleitet? Tatsächlich
befindet sich in dem abgeschiedenen Raum gegenüber der Sakristei (einst "
Gruftkapelle" genannt) eine altertümliche Treppenanlage, die
in die Tiefe
führt. Der Treppenschacht war früher frei sichtbar und zugänglich.
Anlässlich des Einbaues der Kirchenheizung im Jahr 1969 wurde um Heizung
und Die vom Heizungsraum in die Tiefe führende, "sagenumwobene" Treppe konnte im Zuge des angesprochenen Umbaus nicht vollständig erhalten werden. Die oberen Stufen wurden auf Raumniveau eingeebnet und der dadurch entstandene Treppenabsturz durch ein Eisengitter gesichert. Erst in einer Tiefe von etwa 1,40 Meter beginnen die Stufen, die in einen gewölbten, kurzen Auslauf münmit zwei seitlichen Abmauerungen nach links und rechts münden. Und hier begannen die Mutmaßungen. Was befindet sich dahinter? Im Jahr 1966 ließ der
seinerzeitige Pfarrherr Franz Heldmann die beiden
Abmauerungen öffnen, und dabei stellte sich heraus, dass es nach
rechts in
Richtung Kirche gar nicht weitergeht. Nach links landete man lediglich
in
einen Kellerverschlag des ehemaligen Klosters (seinerzeit Amtsgericht),
in
dem die Wohnungsmieter Gemüse lagerten. Das erfolglose Unternehmen
nach der
Suche von unterirdischen Räumlichkeiten wurde eingestellt, das
Mauerwerk Wozu diente also die ominöse Treppe? Betrachtet man die Örtlichkeit gegenüberliegend im heutigen Notariatsarchiv, so führt hier eine zweite Treppe in die Tiefe, fast lagegenau mit jener in der Gruftkapelle, jedoch gegenläufig. Würde man hier die zugesetzte Fundamentmauer zur Kirche wieder aufbrechen, so wäre die einwandfreie Verbindung zur Treppe in der Gruftkapelle hergestellt, wie durch Pfarrer Heldmann bewiesen. Die Angehörigen des Benediktinerinnen-Konvents betraten also mit Sicherheit bis zur Umgestaltung der Abteikirche 1728/30 zu ihren Stundengebeten sowie Gottesdiensten über den Kellerzugang und von dort geradewegs über die Gruftkapelle den Nonnenchor. Im Zuge erwähnten Umbaus wurde das Kloster mit dem Gotteshaus oberirdisch verbunden. Damit verlor die Kellerverbindung ihren Zweck und wurde schließlich zugemauert. Und was ist nun mit dem Geheimgang nach Rottenegg? Wer ihn entdeckt - bitte melden. |
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